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Demenz-Studie ausgewertet: Blutwert zeigt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung

Autorenbild: M. VatamanuM. Vatamanu

Die Früherkennung von Demenz ist ein zentrales Thema der medizinischen Forschung. Mithilfe moderner Verfahren wie bildgebender Technologien oder der Analyse von Biomarkern im Blut wird versucht, Anzeichen für eine Demenzerkrankung frühzeitig zu identifizieren. Eine aktuelle Studie liefert nun vielversprechende Erkenntnisse: Ein bestimmter Biomarker im Blut kann bereits zehn Jahre vor der Diagnose auf eine beginnende Demenz hinweisen.

Was sind Biomarker?

Biomarker sind messbare biologische Faktoren, die wichtige Informationen über den Gesundheitszustand eines Menschen liefern. Sie werden unter anderem zur Krankheitsdiagnose, zur Einschätzung des Krankheitsverlaufs oder zur Entwicklung von Therapieansätzen genutzt. Ein bekanntes Beispiel ist ein erhöhter Blutzuckerwert als Biomarker für Diabetes. Auch in der Demenzforschung spielen Biomarker eine entscheidende Rolle, da sie helfen können, eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

Protein im Blut als Indikator für Demenz

Eine neue Studie, veröffentlicht im renommierten Fachportal Nature, untersuchte den Zusammenhang zwischen bestimmten Proteinen im Blut und dem Risiko, an Demenz zu erkranken. Forschende der Fudan University in Shanghai analysierten hierfür die Blutproben von über 52.500 gesunden Teilnehmern. Die Proben wurden über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren hinweg ausgewertet.

Das wichtigste Ergebnis: Der Biomarker GFAP (Glial Fibrillary Acidic Protein), ein Eiweiß, das in Gliazellen des zentralen Nervensystems vorkommt, zeigte bereits zehn Jahre vor einer Demenz-Diagnose auffällige Veränderungen. Menschen mit höheren GFAP-Werten hatten ein 2,32-fach erhöhtes Risiko, an einer Demenz wie Alzheimer zu erkranken. Neben GFAP konnten die Forschenden weitere zehn auffällige Protein-Biomarker identifizieren, die mit einem erhöhten Demenzrisiko in Verbindung stehen.

Bedeutung für die Demenzdiagnostik

Diese Erkenntnisse könnten langfristig dazu beitragen, verbesserte Bluttests für eine frühzeitige Demenzdiagnose zu entwickeln. Ein einfacher Bluttest könnte zukünftig helfen, gefährdete Personen frühzeitig zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Aktuell befindet sich die Methode jedoch noch in der Forschungsphase und ist nicht für den klinischen Einsatz verfügbar.

Fazit

Die aktuellen Studienergebnisse sind ein vielversprechender Schritt in Richtung einer besseren Demenzdiagnostik. Eine frühzeitige Erkennung durch Bluttests könnte es ermöglichen, präventive Maßnahmen früher einzuleiten und so den Krankheitsverlauf möglicherweise zu verlangsamen. Die Forschung wird in den kommenden Jahren weiter daran arbeiten, diese Erkenntnisse in die Praxis zu überführen.


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