Wenn Menschen mit Demenz „weggehen“ . "Ich laufe nicht weg – ich suche mich selbst in einer Welt, die sich verändert hat".
- M. Vatamanu
- 11. Okt.
- 1 Min. Lesezeit

Viele Angehörige und Betreuungskräfte kennen die Situation: Eine Person mit Demenz v
erlässt plötzlich die Wohnung oder will unbedingt „nach Hause“. Dieses Verhalten – die sogenannte Hinlauftendenz – verunsichert und überfordert oft. Doch wer versteht, was dahinter steckt, kann liebevoll und sicher damit umgehen.
Was steckt hinter der Hinlauftendenz?
Menschen mit Demenz laufen selten einfach „davon“.
In ihrem Erleben haben sie ein Ziel – auch wenn dieses für andere nicht nachvollziehbar ist.Oft suchen sie etwas Vertrautes:
Ein Zuhause, das in ihrer Erinnerung das Elternhaus ist.
Menschen, die ihnen wichtig waren, wie Kinder, Eltern oder Partner:innen.
Routinen, etwa den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen.
Das „Hinlaufen“ ist Ausdruck eines tiefen Bedürfnisses nach Sicherheit, Orientierung und Sinn. Betroffene möchten dorthin, wo sie sich geborgen fühlen.
Was bedeutet das für die Betroffenen?
Für Menschen mit Demenz verschwimmen Zeit, Raum und Erinnerung. Orte wirken fremd, vertraute Gesichter fehlen. Wenn jemand „nach Hause“ will, meint das häufig: Ich fühle mich hier nicht sicher oder verstanden.Das Weggehen ist also kein Ungehorsam – es ist ein Versuch, Kontrolle und Sicherheit zurückzugewinnen. Ein stiller Hilferuf.
Hinlauftendenzen sind Ausdruck von Orientierungslosigkeit, Sehnsucht und innerer Unruhe. Mit Empathie, Geduld und guter Vorbereitung können wir Betroffenen helfen, sich sicherer zu fühlen – und uns selbst entlasten.
Bei der Recall Demenz Akademie finden Sie praktische Tipps für den Umgang mit Demenz. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen mehr Verständnis, Sicherheit und Lebensqualität erleben
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