
Die Korsakow-Demenz, auch bekannt als Korsakow-Syndrom, ist eine schwere neurologische Erkrankung, die durch einen langanhaltenden Vitamin-B1-Mangel (Thiaminmangel) verursacht wird. Sie tritt häufig bei chronischem Alkoholismus auf, kann aber auch durch andere Ursachen wie Mangelernährung oder bestimmte Erkrankungen entstehen.
Symptome der Korsakow-Demenz
Die Korsakow-Demenz äußert sich vor allem durch ausgeprägte Gedächtnisstörungen, wobei das Kurzzeitgedächtnis besonders betroffen ist. Typische Symptome sind:
Schwere Gedächtnisverluste: Betroffene können sich oft nicht an aktuelle Ereignisse erinnern und verwechseln Zeit, Ort und Personen.
Konfabulationen: Um Erinnerungslücken zu füllen, erfinden Patienten oft Geschichten, die für sie real erscheinen.
Orientierungsstörungen: Schwierigkeiten, sich in Zeit und Raum zu orientieren.
Emotionale Veränderungen: Gereiztheit, Depressionen oder Teilnahmslosigkeit können auftreten.
Antriebslosigkeit oder Unruhe: Manche Betroffene zeigen starken Bewegungsdrang, andere wirken eher apathisch.
Umgang mit der Korsakow-Demenz
Der Umgang mit Menschen, die an Korsakow-Demenz leiden, erfordert viel Geduld und einfühlsame Betreuung. Hier einige Tipps:
Routinen schaffen: Ein strukturierter Tagesablauf gibt Sicherheit und Orientierung.
Einfache, klare Kommunikation: Kurze, präzise Sätze helfen den Betroffenen, Informationen besser zu verstehen.
Geduld bei Wiederholungen: Häufige Wiederholungen gehören zur Krankheit. Bleiben Sie ruhig und antworten Sie freundlich.
Vertraute Umgebung bewahren: Veränderungen können Ängste auslösen, daher sollte die Umgebung möglichst konstant bleiben.
Keine Konfrontation mit Fehlannahmen: Korrigieren Sie falsche Erinnerungen nicht direkt, sondern lenken Sie sanft um.
Positive Verstärkung nutzen: Loben Sie Erfolge und kleine Fortschritte, um das Selbstwertgefühl zu stärken.
Beschäftigungsangebote bei starker Unruhe
Viele Patienten mit Korsakow-Demenz neigen zu starker innerer Unruhe und können schwer zur Ruhe kommen. Sinnvolle Beschäftigungen helfen, überschüssige Energie abzubauen und das Wohlbefinden zu fördern:
Bewegung und Spaziergänge: Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft oder einfache Gymnastikübungen tragen dazu bei, Unruhe zu reduzieren und die geistige Gesundheit zu fördern.
Einfache Hausarbeiten: Tätigkeiten wie Wäsche zusammenlegen, Geschirr abtrocknen oder Pflanzen gießen geben Struktur und eine sinnvolle Beschäftigung.
Kreative Tätigkeiten: Malen, Basteln oder einfache Handarbeiten fördern die Konzentration und bauen Stress ab.
Musiktherapie: Bekannte Lieder oder Melodien können beruhigend wirken und positive Erinnerungen wecken. Das Singen oder Spielen einfacher Instrumente kann besonders wirkungsvoll sein.
Sensorische Stimulation: Beruhigende Sinnesanreize wie Tastsinn-Anregungen mit Knetmasse, Fühlbrettern oder aromatischen Ölen helfen, Spannungen zu lösen.
Puzzles und einfache Spiele: Gesellschaftsspiele mit klaren Regeln oder Memory-Spiele helfen, das Gedächtnis zu aktivieren und lenken ab.
Tiergestützte Therapie: Der Kontakt zu Haustieren kann beruhigend wirken und eine positive emotionale Reaktion auslösen.
Achtsamkeitsübungen und Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation oder sanfte Berührungen helfen, innere Anspannung zu lösen.
Biografiearbeit: Durch alte Fotos, vertraute Gegenstände oder Geschichten aus der Vergangenheit können Erinnerungen aktiviert und Sicherheit vermittelt werden.
Gartenarbeit: Leichte Gartenarbeiten wie das Umtopfen von Pflanzen oder das Harken von Laub fördern das Wohlbefinden und bringen Entspannung.
Fazit
Korsakow-Demenz ist eine ernste Erkrankung, die nicht heilbar, aber durch eine gezielte Betreuung positiv beeinflussbar ist. Ein strukturierter Alltag, viel Geduld und individuell angepasste Beschäftigungsangebote können helfen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Unruhe zu reduzieren.
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