Ein fremder Ort voller Reize – Warum Klinikaufenthalte für Menschen mit Demenz zur Belastung werden
- M. Vatamanu
- 1. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Sept.

Wer jemals mit einem demenzkranken Menschen ein Krankenhaus betreten hat, kennt diese stummen Hilferufe: verunsicherte Blicke, verkrampfte Hände, Schweißperlen auf der Stirn. Für Betroffene gleicht die Klinik oft einem endlosen Irrgarten – mit Türen, die sich öffnen und wieder schließen, mit Stimmen aus dem Nichts, mit Regeln, die keiner erklärt.
Dabei steigt die Zahl der Menschen mit Demenz auf deutschen Stationen stetig – doch das Wissen, die Zeit und die Strukturen, um ihnen Halt zu geben, fehlen vielerorts noch immer. Die Folgen treffen alle: die Betroffenen, die Angehörigen – und das medizinische Personal.
Klinikalltag aus dem Blickwinkel von Menschen mit Demenz
Was sie erleben | Was sie fühlen | Was es auslöst |
Grelles Licht, piepende Monitore, ständiges Kommen und Gehen | Überforderung, Panik, Orientierungslosigkeit | Stresshormone, Schlafstörungen, Kreislaufbelastung |
Ungewohnte Essenszeiten, unbekannte Speisen | Hunger, Verweigerung, innerer Rückzug | Dehydrierung, Unterzuckerung, erhöhtes Delirrisiko |
Ständig wechselndes Personal | Misstrauen, Angst, Abwehrverhalten | Höherer Pflegeaufwand, Fixierungen, längere Liegedauer |
Eingriffe ohne Erklärung: Blutabnahme, Katheter, Infusion | Bedrohung, Kontrollverlust, Fluchtreaktionen | Schmerz, Muskelanspannung, Angstzustände |
Zeitdruck, Hektik, kaum persönliche Ansprache | Gefühl von Einsamkeit, Wertlosigkeit | Frust auf beiden Seiten, Fehler, emotionale Erschöpfung im Personal |
Die Bilanz: Verwirrung, Stürze, Mangelernährung, Delir – und nicht selten: ein Vertrauensbruch, der nur schwer zu heilen ist.
Ein System am Limit – auf beiden Seiten
Auch Ärztinnen und Pflegekräfte wollen Gutes tun. Doch oft fehlt ihnen die Zeit, das Wissen oder die Mittel, um demenziell erkrankte Patientinnen wirklich zu erreichen. Die Folge: ein Kreislauf aus Hilflosigkeit, Überforderung und vermeidbaren Komplikationen – für alle Beteiligten.
Wir, das Team der Recall Demenz Akademie, setzen uns dafür ein, Demenz mit Verständnis, Einfühlungsvermögen und Wissen sichtbar und begreifbar zu machen – für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte.
Wir unterstützen Kliniken dabei, dem Klinikalltag ein neues Gesicht zu geben – eines, das Menschen mit Demenz nicht übersieht, sondern wahrnimmt, schützt und einbezieht:
Schulungen
Für mehr Sicherheit im Handeln, Klarheit im Alltag und empathische Kommunikation auf Augenhöhe.
Workshops „Demenz verstehen“
Alltagstauglich, praxisnah und direkt umsetzbar – für mehr Verständnis und bessere Versorgung.
Online-Coachings & Recall-Programm
Passend in jeden Dienstplan – nachhaltig, effektiv und entlastend im Alltag.
Demenzfreundlich – nicht irgendwann sondern jetzt.
Ein Mensch mit Demenz hat das gleiche Recht auf Sicherheit, Würde und bestmögliche Versorgung – ob bei einer Herz-OP oder dem Verbandwechsel. Eine Klinik, die das versteht, verändert nicht nur das Leben der Betroffenen. Sie schafft Entlastung im Team, verbessert Abläufe – und hebt die Qualität der Versorgung.
Mit Einfühlungsvermögen, Wissen und Erfahrung stehen wir Ihnen zur Seite.
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